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Albert Mérat Gedichte über Venedig – Die Städte aus Marmor
Albert Mérat (1840-1909) war ein französischer Dichter und Zeitgenosse von Rimbaud und Verlaine.Er hinterließ uns einige Gedichte über Venedig, die alle von der Romantik jener Zeit geprägt sind. Aus seinem 1869 erschienenen Gedichtband „Les Villes de Marbre” (Die Städte aus Marmor) haben wir die folgenden Gedichte ausgewählt.
In Venedig
„Venedig! Oh Erinnerung! Oh weiße und rosa Stadt!
Wunderbare Alcyon, Blume des erblühten Meeres
. Zwischen dem vereinten Azur der Wellen und dem Himmel,
. Du Stadt der Frauen mit dem süßen Namen, o mein ewiger Zauber,
. Venedig, so wie du, waren die Venusen blond.
.
Deine exquisiten Füße tauchen in die seichten Wellen,
Wie eine Prinzessin in orientalischen Gewändern,
Beugst du dich vor, und das Wasser spiegelt lächelnd
den Rhythmus deines Körpers und deine eitlen Schmuckstücke.
Zarte, schmale Kanäle sind deine Adern;
wie den feinen Wesen ist dir die Stille lieb.
Der strahlende, rosafarbene Marmor ist dein Fleisch,
so rein, dass man meinen könnte, die klangvollen Brisen
dort das Blut der lebendigen Morgenröte fließen lassen.
Deine Augen sind der göttliche Strahl des leichten Himmels,
und dein Lächeln macht den Tag, ohne daran zu denken.
So konnte sich mein verliebter Traum nicht wehren,
dich mit einer melancholischen und zärtlichen Liebe zu lieben,
So wie man eine Frau liebt und wie man die Arme ausstreckt
Zu den schönen Visionen, die nicht davonfliegen.
Ich habe deinen Blick gekannt und ich habe deinen Mund gekannt.
Ich weiß, was der Himmel, wenn die Sonne untergeht,
Deiner heiteren Stirn an Anmut und Pracht verleiht.
Ein Hauch vom Lido brachte mir diese Blume,
die auf den mit weißer Gischt bestickten Worten umherirrte.
In der Ferne zirpten die Zikaden in den Zweigen.
Als ich leider gehen und dich verlassen musste,
ließ ich dir mein Herz zurück, ohne etwas mitzunehmen.
Wie der Liebhaber, oh erhabenste aller Geliebten.
Sich zitternd von den letzten Liebkosungen losreißt.”
Albert Mérat – Les Villes de Marbre 1869
Die rosa Marmorsteine
„Unsere Marmorsteine, Grabsteine,
Sind düster oder prosaisch.
Die rosa Marmorsteine sind nur schön
In der Nähe des Goldes der Mosaike.
Der aufgehende Himmel legt sich
Auf ihre zarten Aquarelltöne
Es scheint, als würde er einen Kuss geben
An die Kehlen der Turteltauben.
In goldenen und zitternden Akkorden
Die die Sanftheit der Dinge zusammenfassen,
Das göttliche Blut der weißen Marmorsteine
In den Adern des rosa Marmors.
Auf der Seite, wo das Meer herkommt,
Ein feines und zartes Meer,
Strecken sie sich dem bitteren Raum entgegen
Mit ihrer strahlenden, matten Klarheit.
Sie haben Stimmen und Blicke;
Und wenn die Flut steigt,
Suchen sie, ob die Fahnen
Nicht in Richtung Morea wehen.”
Albert Mérat – Les Villes de Marbre 1869
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