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Musset Venedig die Rote (1828) | Venedig die Rote (1844) | Sohn des Tizian
Alfred de Musset in Venedig la Rouge

Alfred de Musset Mit George Sand erlebte Alfred de Musset im Hotel Danieli in Venedig seine große Leidenschaft.
Aber mit gebrochenem Herzen verließ er Venedig nach ihrer Trennung.
Seine ersten Gedichte über Venedig entstanden jedoch bereits vor seiner Reise mit George Sand in die Serenissima.
Zwei Gedichte beginnen mit den Worten:
„Dans Venise la rouge...” aber zwischen 1828 und 1844 wechselt der Charme zu... dem Abgrund.
In der roten Stadt Venedig (1828)
„In der roten Stadt Venedig,
kein Boot bewegt sich,
kein Fischer im Wasser,
kein Laternenlicht.
Allein, an der Grève sitzend,
hebt der große Löwe
am klaren Horizont
seinen eisernen Fuß.
Um ihn herum, in Gruppen,
Schiffe und Ruderboote,
Wie Reiher,
Im Kreis liegend,
Schlafen auf dem dampfenden Wasser,
Und kreuzen im Nebel,
In leichten Wirbeln,
Ihre Flaggen.
Der Mond, der verschwindet,
Bedeckt seine Stirn, die vorbeizieht,
Von einer sternenklaren Wolke,
Halb verhüllt.
So senkt die Äbtissin
Von Sainte-Croix
Ihren weit gefalteten Umhang
Über ihrem Übergewand.
Und die alten Paläste,
Und die schweren Portiken,
Und die weißen Treppen
Der Ritter,
Und die Brücken und die Straßen,
Und die tristen Statuen
Und der bewegte Golf
Der im Wind zittert,
Alles ist still, außer den Wachen
Mit ihren langen Hellebarden,
Die an den Zinnen
Der Arsenale Wache stehen.
— Ach! Jetzt wartet mehr als eine
Wartet im Mondschein,
Auf einen jungen Maiglöckchen,
Das Ohr gespitz.
Für den Ball, der vorbereitet wird,
Mehr als eine schmückt sich,
Setzt sich vor den Spiegel
Die schwarze Maske.
Auf ihrem duftenden Lager
Die ohnmächtige Vanina
Drückt noch ihren Geliebten an sich,
Während sie einschläft.
Und Narcisa, die Verrückte,
Tief in ihrer Gondel,
Vergisst sich in einem Festmahl
Bis zum Morgen.
Und wer in Italien
Hat nicht sein bisschen Verrücktheit?
Wer bewahrt nicht für die Liebe
Seine schönsten Tage?
Lassen wir die alte Uhr
Im Palast des alten Dogen
ihm seine Nächte zählen
Die langen Stunden der Langeweile.
Zählen wir lieber, meine Schöne,
Auf deinen rebellischen Lippen
Die vielen Küsse, die wir uns gegeben haben...
Oder vergeben haben.
Zählen wir lieber deine Reize,
Zählen wir die süßen Tränen
Die uns die Wonne gekostet hat!”
Alfred de Musset - Erste Gedichte, 1828
Musset Venedig die Rote (1828) | Venedig die Rote (1844) | Sohn des Tizian
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