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Atrium Dogenpalast Venedig : Tintoretto, Doge Priuli und die Justiz
Tintoret Der Doge Priuli und die Justiz
Jacopo Robusti, genannt Tintoretto
« Der Doge Girolamo Priuli erhält von der Justitia die Waage und das Schwert »!
Öl auf Leinwand (1565-1567) 2m30 x 2m30
Dieses achteckige Gemälde schmückt die Mitte der Decke des quadratischen Atriums.
Ein Werk voller harmonischer Farben und Licht, flüchtige Wolken, transparente Schatten, besonders präsente, lebendige, reliefartige Figuren : man wohnt der Szene bei, man tritt in sie ein.
Zu den Tugenden, die dem Dogen Girolamo Priuli, der vom 1. September 1559 bis zu seinem Tod am 4. November 1567 Dogen war, zugeschrieben wurden, gehörten Milde und Gerechtigkeit.
Tintoretto Venedig, die Gerechtigkeit Dies war also das Thema, das sich Tintoretto für dieses Werk aufdrängte, das die menschlichen Qualitäten dieses Dogen, der von diesem Maler besonders geschätzt wurde, hervorheben sollte.
Der Doge wird mit den Händen dargestellt, die bereit sind, diese Ehre entgegenzunehmen, und gleichzeitig ist sein Zögern zu spüren, ob ich es wert bin, so ausgezeichnet zu werden?
Justitia hingegen steht fest in ihrer Position, sie streckt das Schwert mit einer Hand aus und hält die Waage in der anderen.
Zu ihren Füßen fließt ein Bach, in dessen Mitte ein Fels steht; eine Anspielung auf Zoroasters Worte: Die Seele entsteigt mit ihren eigenen Flügeln dem Wasser des Lebens, das aus den vier Flüssen des Paradieses Gottes herabfließt.
Die Gerechtigkeit wird oft dargestellt, wie sie aus den Wassern des Euphrat hervorgeht: Ohne Wasser und Gerechtigkeit kann die Erde nicht fruchtbar sein und Früchte tragen.
Tintoretto : Venedig Pico della Mirandola, Philosoph, Humanist und Freund von Lorenzo de' Medici, sah in den Wassern der Erde ein Zeichen für das sterbliche, unbeständige Leben voller Unruhe und Qualen.
Da Justitia dazu da ist, Abweichungen zu korrigieren und den Menschen zu helfen, die Hindernisse zu überwinden, die durch den Felsen symbolisiert werden, den Tintoretto in diesem Gemälde in der Mitte des Wildbachs darstellt.
Tintoretto hat hier also diese Embleme der Gerechtigkeit aufgegriffen.
Neben der Tugend der Gerechtigkeit steht Venedig, gekrönt wie die Justitia, die sie mit ihrer linken Hand drückt, als wolle sie sie auffordern, ihren Dogen zu ehren.
Tintoretto Girolamo Priuli Ein würdiger und heiterer, aber auch sehr menschlicher Doge, voller Weisheit und Güte, reich in einen Hermelinumhang gehüllt. Der Corno ducal ist hier mit Perlen und Edelsteinen bedeckt.
Man spürt das Gewicht des Alters in seinem Gesicht, da dieses Porträt wahrscheinlich ein oder zwei Jahre vor seinem Tod gemalt wurde.
Über dem Dogen, mit dem Löwen zu seinen Füßen und dem geöffneten Evangelium, ist St. Markus, der Schutzheilige Venedigs, zu sehen, der inmitten der Wolken zu fliegen scheint, in voller Bewegung, mit im Wind wehenden Gewändern: eine Art der Darstellung der Heiligen, die für den Stil Tintorettos charakteristisch ist.
Er blickt auf Venedig und zeigt ihr mit seiner linken Hand den Dogen.
Tintoretto : der Doge Girolamo Priuli Er ist die zentrale Figur, die die Szene krönt, wobei Venedig und die Justiz in der Basis der schrägen Pyramide positioniert sind, die er mit ihnen bildet.
Die von St. Markus eingeflößte Dynamik wird hier durch die Diagonale verstärkt, die sein Körper mit dem Schwert der Justitia bildet.
Und die Konstruktion des Gemäldes geht noch weiter, denn wenn man genau hinschaut, erkennt man, dass die Ausrichtung der Körper von St. Markus und der Justiz, genau ein Kreuz mit der Ausrichtung der Gesichter von Venedig und dem Dogen bildet.
Ein Symbol des Kreuzes, das viel stärker ist als ein gemaltes Kreuz.
Ein besonders gelungenes Werk, eines der schönsten Gemälde Tintorettos, dessen Details Sie in den folgenden Fotografien sehen können.
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